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Ein Beispiel preußischen Organisationstalentes
Der Ostdeutsche Heimatdienst organisierte auf deutscher Seite den Wahlkampf für die Volksabstimmung am 11. Juli 1920
von Manuel Ruoff

Vor der Volksabstimmung in den ost- und westpreußischen Abstimmungsgebieten Allenstein und Marienwerder vom 11. Juli 1920 durften sowohl Polen als auch Deutsche Wahl- beziehungsweise Abstimmungskampf machen. Die Polen hatten den Vorteil, dass Warschau sie mit großem Einsatz unterstützte und dass die Franzosen für sie Partei ergriffen. Die Deutschen hatten den Vorteil, dass sie im Kampf auf einheimische Kräfte zurückgreifen konnten sowie Phantasie und Organisationstalent bewiesen.

Da die Deutschen fürchten mussten, dass sie nach der Machtübernahme der Alliierten am 17. Februar 1920 in ihrer Arbeit behindert werden könnten, begannen sie frühzeitig mit der Organisation. Am 25. März 1919 gründeten Deutsche den „Arbeitsausschuß Allenstein gegen die Polengefahr“. Da nun in Marienburg wenige Wochen später am 1. Mai 1919 ein „Ostdeutscher Heimatdienst“ gegründet wurde und die Allensteiner eine Zersplitterung verhindern wollten, übernahmen sie den Namen und benannten sich von „Arbeitsausschuß Allenstein gegen die Polengefahr“ in „Bezirksstelle Allenstein des Ostdeutschen Heimatdienstes“ um. Diese Bezirksstelle Allenstein mit ihrem vierköpfigen Vorstand wurde zur Zentrale des Ostdeutschen Heimatdienstes. Mit deutscher Gründlichkeit wurde für jede Kreisstadt eine Kreisstelle samt Kreisstellenleiter geschaffen.

Geradezu konspirativ stellte man sich darauf ein, während der Herrschaft der intereralliierten Kommissionen auf das Schlimmste diskriminiert und verfolgt zu werden. So erhielten wichtige Funktionsträger gleich mehrere Stellvertreter, damit ein Amt nicht verwaiste, falls die interalliierten Kommissionen im großen Stile Deutsche der Abstimmungsgebiete verweisen sollten. Auch wurden schon Exilorte jenseits der Abstimmungsgebietsgrenzen bestimmt, wo sich die von der Kommission ausgewiesenen Funktionsträger sammeln sollten. Des weiteren wurde ein Nachrichtendienst mit Läufern organisiert, um die Verbindung zwischen Funktionsträgern im Exil und den Kreisstellen aufrechtzuerhalten. Zum Glück für die Deutschen waren die interalliierten Kommissionen fair genug, dass viele der Vorsichtsmaßnahmen sich als überflüssig erwiesen, aber gute Organisation muss immer von dem Schlimmsten ausgehen.

Als Sprachrohr wurden die „Ostdeutschen Nachrichten“ gedruckt. Für die Masurisch sprechende Minderheit gab es in Masurisch den „Preußischen Volksfreund“. Als Massenorganisation, um einmal diesen DDR-Begriff zu verwenden, wurde der Masuren- und Ermländerbund gegründet. Das Ziel war es, mit seinen Heimatvereinen die gesamte deutschgesinnte Bevölkerung zu erfassen, was auch in hohem Maße gelang.

Das Meisterstück des Ostdeutschen Heimatdienstes war jedoch die so genannte Rückführung der Abstimmungsberechtigten aus dem Reich, wobei mit „Reich“ entsprechend dem damaligen ostpreußischen Sprachgebrauch, das Kernreich ohne die Exklave Ostpreußen gemeint ist. Die Polen ahnten zumindest, was ihnen bei einer Abstimmung der ortsansässigen Bevölkerung blühen würde. Mit der Begründung, dass die germanisierten Masuren erst einmal „reeducated“ werden müssten, forderten sie erst 150 und dann zumindest fünf Jahre polnische Verwaltung vor einer Abstimmung. Als dieser Vorschlag in Paris keine Mehrheit fand, versuchten sie mit Stoßtrupps Unruhen zu provozieren, auf dass die Abstimmungen abgesagt würden. Die deutsche Mehrheitsbevölkerung roch jedoch den Braten und ließ sich nicht provozieren, so dass auch dieser polnische Versuch scheiterte. Erfolgreich waren die Polen jedoch mit dem Versuch, den Willen der ansässigen Bevölkerung zu verwässern. Sie argumentierten, dass Preußen Polen aus den Abstimmungsgebieten vertrieben habe und deshalb nicht nur die Ortsanssässigen, sondern auch die in den Abstimmungsbieten Geborenen mit mittlerweile anderen Wohnorten abstimmen dürfen müssten. Mit dieser Forderung setzten sich die Polen durch, doch erwies sich dies als Bumerang.

Denn nun organisierte der Ostdeutsche Heimatdienst mit Hilfe aus dem Reich einen großen Besucherstrom von ins Reich, vor allem in den Ruhrpott, Ausgewanderten aus den Abstimmungsgebieten hin zur Abstimmung. Als Helfer im Reich ist neben der Reichsbahn der 1919 gegründete Deutsche Schutzbund für die Grenz- und Auslandsdeutschen zu nennen.

Zur Ermittlung und Verwaltung der Adressen der Ausgewanderten schuf der Ostdeutsche Heimatdienst eine eigene Abteilung für Volksabstimmung. Um die Daten vor den Alliierten zu sichern, hatte diese Abteilung ihren Sitz außerhalb der Abstimmungsgebiete in Karlshof bei Rastenburg. Um an die Auswanderer und deren Organisationen besser heranzukommen, baute der Ostdeutsche Heimatdienst Dienststellen im Reiche auf, nicht zuletzt in der Reichshauptstadt.

Mindestens 128.000 Ausgewanderte konnten mobilisiert werden. Fahrscheine wurden den Abstimmungswilligen ebenso zur Verfügung gestellt wie Reiseverpflegung, Reiselektüre und Quartiere. Die Bewohner der Abstimmungsgebiete erwiesen sich als phantastische Gastgeber. Für die Gäste wurden von den Heimatvereinen kulturelle Veranstaltungen und Volksfeste organisiert. An den größeren Bahnhöfen gab es Meldestellen, von denen Schüler die Gäste zu ihren Quartieren brachten. In Allenstein war die Meldestelle Tag und Nacht besetzt. Tagsüber verrichteten Mädchen den Dienst, des Nachts ältere Schüler. In diesem Zusammenhang ist eine ganz niedliche Geschichte überliefert. Die Jungs wollten Kavaliere sein und stellten ihren Kameradinnen von der Tagesschicht Blumen hin. Es heißt, dass nach der Aktion die Gärten in der Nachbarschaft etwas gerupft ausgesehen haben sollen.

Da absehbar war, dass die Polen versuchen würden, den Strom aus dem Reich zu den Abstimmungsgebieten am Korridor zu behindern, wurde dem Seeweg der Vorzug gegeben. Der damals gegründete Seedienst Ostpreußen ist in diesem Zusammenhang zu nennen. Der Strom war jedoch derart groß, dass auch der Landweg durch den Korridor benutzt werden musste. Und prompt machten polnische Grenzer Ärger.

Die Alliierten waren fair genug, hiergegen zu protestieren – und trotzdem hat Warschau weitergemacht. Am 2. Juli 1920 berichtet der britische Vorsitzende der interalliierten Kommission für das Abstimmungsgebiet Allenstein seinem Foreign Office:

„Trotz des Protestes der Alliierten Verbindungskommission in Konitz ist mehr als 700 Personen in den ersten beiden Wählerzügen die Durchfahrt durch das polnische Gebiet verweigert worden. Als Grund für diese Maßnahme wird von den polnischen Behörden angegeben, dass die Identität ungenügend ausgewiesen war, was angesichts dieser großen Menge von Reisenden unwahrscheinlich erscheint.“

Alle polnischen Schikanen konnten die deutsche Seite jedoch nicht daran hindern, mit einem überwältigenden Sieg aus dem Abstimmungskampf hervorzugehen. Dazu hat der Ostdeutsche Hilfsdienst das Seine beigetragen. 

Quelle:
Foto: Archivmaterial;
Text: Preußische Allgemeine Zeitung / Das Ostpreußenblatt Ausgabe 17 / 01.05.20110

weitere Berichte zur Volksabstimmung in Ostpreußen am 11 Juli 1920
 


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